3 Seltsam Absurde Möglichkeiten, in Korea Geld zu verdienen

Arbeiten in Korea |

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Als ich 2011 als Austauschstudent nach Korea kam, musste ich mir um Geld keine Sorgen machen, da ich locker vom Stipendium der niederländischen Regierung leben konnte. Und zum Glück war Soju damals fast umsonst, sodass mein Stipendium mehr als genug war! Das waren echt die goldenen Zeiten, als man noch easy peasy und ohne viel Stress das Leben in vollen Zügen genießen konnte.

Ein paar Jahre später kam jedoch der Ernst des Lebens. Plötzlich musste ich ein waschechter Erwachsener werden und mein eigenes Geld verdienen, um zu überleben. Keine Stipendien und leider keine Freifahrten mehr. Wenn ich weiterhin in Korea leben wollte, brauchte ich einen Job und genug Geld, um für das Wesentliche zu bezahlen, wie Miete und Essen (und, seien wir ehrlich, ein bisschen Nachtleben hier und da). Meinen ersten richtigen Job nahm ich 2015 an, als ich in einer Whisky- und Zigarrenbar mit dem Working Holiday Visa arbeitete. Und ab dann machte ich das Übliche: Englisch-Nachhilfe geben, denn mal ehrlich, die Niederländer sind die unschlagbaren Meister unter den nicht-muttersprachlichen Englischsprechern weltweit. Ich wagte mich auch in die koreanische Unterhaltungsindustrie als Komparse, Schauspieler und Model. Manchmal hart, oft lächerlich und gelegentlich sehr lukrativ.

Aber heute möchte ich euch von weiteren absurden Wegen erzählen, die ich fand, um in Korea Geld zu verdienen. In Korea kann es schwierig sein, einen Job als Ausländer zu finden. Deshalb ist es wichtig, flexibel und einfallsreich zu sein. Wusstet ihr, dass ihr Geld verdienen könnt, wenn ihr Folgendes seid:

  • Fake
  • Haarig, und
  • Vorgeben könnt, jemand zu sein, der ihr nicht seid

Ich erzähle euch wie:

Hochzeitsvideo-Star für Unbekannte

Als ich eines Tages auf dem Weg zu einem Co-Working-Space durch Pangyo schlenderte, bekam ich plötzlich eine Nachricht von einem meiner Agenten. Ich hatte einige Agenten, die mir Jobs in der koreanischen Unterhaltungsbranche anboten, und sie hatten immer die absurdesten Aufträge. Auch dieses mal war keine Ausnahme:

„Du musst eine Glückwunsch-Botschaft für jemandem zur Hochzeit aufnehmen, bei der du so tust, als wärst du ein Freund des Ehepaares. Das Video muss 10 bis 30 Sekunden dauern. Du kannst es ganz einfach auf deinem Handy aufnehmen und es mir über Kakaotalk schicken. Die Zahlung beträgt 30.000 Won, und ich kann es dir heute überweisen.“

Zuerst habe ich nur gelacht. Wer tut das denn? So tun, als hätte man ausländische Freunde, nur um bei Ihrer Hochzeit einige Leute zu beeindrucken? So jemand braucht doch keine Glückwünsche, sondern Therapie. Aber dann dachte ich: „Hey, dreißig Tacken sind dreißig Tacken!“

Ich dachte kurz nach, was ich sagen sollte, drückte auf die Aufnahme und nahm drei bis fünf Versionen auf, bevor ich eine fand, die mir gefallen hat. Es ging etwa so: „Hey, Jihyun! Endlich, Herzlichen Glückwunsch zur Hochzeit! Hoffentlich habt ihr, du und dein Ehemann eine großartige Hochzeitsreise. Wenn du zurück bist, lass uns Abendessen gehen und du kannst mir alles über deinen großen Tag erzählen! Bis bald!“

Und das wars. Mit 30 Tacken in der Tasche für ein 20 Sekunden Video. Das sind fast 20 Flaschen Soju, oder 12 Dosen ausländisches Bier, als sie noch für 4 für 10.000 Won im Angebot waren (Die guten, alten Zeiten)! Hat sich gelohnt! In Korea weiß man nie, was sich für Möglichkeiten ergeben. Manchmal muss man einfach „Ja“ zur Absurdität sagen und die Dinge nehmen, wie sie kommen.

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Rasierklingen für ein großes koreanisches Unternehmen testen

Ich bin ein haariger Typ. Ich begann mit etwa 10 oder 11 Jahren, Gesichtsbehaarung zu bekommen. Danke, Dad – ich bin mir ziemlich sicher, dass ich irgendwo ein paar Gorilla-Gene in mir habe.

Mein langjähriger Expat-Freund Rasmus kontaktierte mich eines Tages. Er hatte für ein Unternehmen Rasierer getestet und erwähnte, dass sie mehr behaarte Ausländer brauchen, um ihre Rasierer zum Export zu verbessern. Er sagte, er würde eine kleine Prämie bekommen, wenn er mich empfehle.

Die Idee, Geld zu verdienen, indem ich etwas tue, das ich fast täglich mache, klang fantastisch, also stimmte ich zu. Ich bewarb mich, und ehe ich mich versah, war ich Teil des Tests. So lief es ab:

Das Unternehmen meldete sich: „Hallo! Wir führen im Oktober einen neuen Test durch. Wir senden dir zwei Rasierer nach Hause. Wenn der erste Rasierer ankommt, hast du 10 Tage Zeit, um dich dreimal zu rasieren. Nach jeder Rasur füllst du bitte den bereitgestellten Fragebogen aus, das dauert nur etwa eine Minute. Wenn du fertig bist, steck den Rasierer in den beiliegenden Rückumschlag und schick ihn zurück. Dann bekommst du den zweiten Rasierer und wiederholst den Vorgang.“

Es war super einfach. Ich rasierte mich und füllte den Fragebogen mit Fragen darüber aus, wie die Handhabung des Rasierers war, ob ich mich Schnitt oder Irritationen bekam und welchen Rasierer ich bevorzugte. Insgesamt war es vielleicht eine Stunde Arbeit, und sie zahlten mir jedes mal 50.000 Won. Ich meine, wenn man sich schon rasiert, warum nicht auch dafür bezahlt werden? Einmal haben sie mir sogar eine riesige Flasche Rasierschaum als Bonus geschickt, was großartig war, weil Rasieren kann ganz schön teuer werden kann.

Bis heute teste ich für sie ein paar Mal im Jahr. Es ist ein schöner kleiner Nebenjob, und er hilft mir, meinen Vorrat an Rasierutensilien aufrechtzuerhalten. Was lernen wir daraus? Man kann überall Geld verdienen – sogar mit alltäglichen Produkten wie Rasierklingen. Haltet einfach die Augen offen, und ihr werdet überrascht sein von den zufälligen Möglichkeiten, Geld zu verdienen.

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Vorgeben, CEO eines Käsekuchenunternehmens zu sein

Wie bereits erwähnt, bin ich schon lange in der koreanischen Unterhaltungsindustrie aktiv. Ich war in über zwei Dutzend Dramen wie Descendants of the Sun, Mr. Sunshine und The Goblin zu sehen. Ich hatte sogar eine kleine Rolle in Champion mit Ma Dong-Seok. Außerdem kann man mich als Gefängniswärter im Musikvideo BDZ von TWICE sehen.

Aber Werbung? Da steckt das große Geld. Ich war schon in Werbungen für LG, Hyundai und Samsung—sucht es euch aus. Aber einer der denkwürdigsten Aufträge für mich war ein Käsekuchenunternehmen namens Ballaz. Ich musste so tun, als sei ich der CEO und zeigen, wie unglaublich ihr Käsekuchen war. In einer Szene kam ein Astronaut zu uns herüber und schnitt ein Stück Kuchen mit einem Lichtschwert ab. Kein Witz. Es war so irrwitzig wie es klingt.

Es war ihnen egal, was wir vor der Kamera sagten, da sie das Video auf Koreanisch neuvertonen wollten. Also schwätzten wir einfach Unsinn, was den Dreh super lustig machte. Es war einfach verdientes Geld und ich bekam Kuchen ohne Ende! Ich glaube, ich habe ein paar Hunderter an diesem Tag verdient und es war schnell, amüsant und lecker.

Falls es euch interessiert, könnt ihr die Werbung hier finden. Aber vorsicht, es könnte euer Hirn zum schmelzen bringen:

Heutzutage kann ich mir meine Jobs in der Unterhaltungsbranche aussuchen. Aber als ich damals noch in Korea im Überlebensmodus steckte, nahm ich alles, was ich bekommen konnte, um bei den Agenten in Erinnerung zu bleiben. Das hat zu besser bezahlten, häufigeren Jobs geführt, was großartig war, wenn ich Geld brauchte.

Da habt ihr es—drei absurde Arten, wie ich in Korea Geld verdient habe. Ich war ein Hochzeitsgast für Fremde, ein Versuchskaninchen für Rasierklingen und ein Fake-CEO. Als Auswanderer in Korea findet man sich oft in der Notwendigkeit, sich durchzuschlagen. Und manchmal schlägt man sich mit den unerwartetsten, unterhaltsamen Nebenjobs durch.

Wenn ihr offen für Neues seid, werdet ihr darüber staunen wohin der Weg euch führt und was für Geschichten ihr dabei aufsammelt. Das Leben in Korea hat mir beigebracht, dass man immer offen sein muss und Ja zum Seltsamen und Wundervollen sagen muss. Wer weiß? Euer nächstes Gehalt könnte aus einer Ecke kommen, die ihr euch nie erträumt hättet. Ein Hoch auf das Überleben—und Gedeihen—im Land der Morgenstille!

Mark Balneger markbalneger

Korea expert since 2011

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